Im 18. Jahrhunderts kam es zur Entwicklung des Martingale Roulettesystem. In der Folge glaubten die Spieler damals, die Spielbank endlich besiegen zu können und eine sichere Gewinnstrategie entwickelt zu haben. Doch auf welchen Prinzipien basiert das Martingale Roulettesystem eigentlich, welche Probleme sind damit verbunden und kann dieses Vorgehen demnach wirklich sicher zu Gewinnen führen?
Das Martingale Roulettesystem kennt einige Ausprägungen, weshalb sich nun zunächst der klassischen Variante gewidmet werden soll. Bei dieser setzt der Spieler auf ein Ereignis im Roulette, bei welchem der Einsatz im Falle eines Gewinns verdoppelt wird. Hierbei kann es sich etwa um eine Farbe oder die hohen beziehungsweise niedrigen Zahlen handeln. Zudem wird der Einsatz relativ niedrig angesetzt und die Runde gestartet. Sollte dann ein Gewinn eintreten, wird in der nächsten Runde wieder mit dem gleichen Einsatz gespielt. Im Falle eines Verlustes verdoppelt der Spieler seinen Einsatz jedoch für die nächste Runde und setzt erneut auf ein vergleichbares Ereignis. Das Verdoppeln des Einsatzes wird dann solange getätigt, bis wieder eine Runde gewonnen werden konnte. Sobald dies der Fall ist, kehrt der Spieler mit seinen Einsätzen wieder zum Grundwert zurück und das Martingale Roulettesystem beginnt erneut. Daneben gibt es noch einige weitere Varianten des Martingalespiels, bei welchen beispielsweise der Einsatz nicht konsequent verdoppelt oder sogar im Falle eines Gewinns erhöht wird.
Das Spielprinzip des Martingalen Roulettesystems erscheint dementsprechend vielversprechend. Schließlich wird jeder Verlust durch einen zukünftigen Gewinn wieder wettgemacht und der Spieler kann sich ständig über kleine Gewinne freuen. Jedoch nimmt diese vermeintliche Sicherheit stets ein Risiko in Kauf: den Totalverlust. So kann das Martingale Spielsystem je nach Grundkapital und dem festgelegten Maximum der Spielbank in der Regel höchstens zwölf Runden angewandt werden. Im Rahmen dieser zwölf Runden kann es jedoch passieren, dass der Spieler tatsächlich jede Runde verliert. Zwar mag die Wahrscheinlichkeit für dieses Ereignis nur bei 1:2974 liegen beziehungsweise circa 0,0336 % betragen. Die niedrigen Gewinne des Martingalen Roulettesystems rechtfertigen aber nicht einmal dieses Risiko, so dass der Spieler früher oder später einen Totalverlust erleidet, ohne sein Vermögen wirklich vielfach vermehrt haben zu können.
Insgesamt lässt sich demnach festhalten, dass das Martingale Spielsystem beim Roulette den Bankvorteil nicht überlisten kann und stets das Risiko eines Totalverlustes in sich trägt, weshalb sich vor allem Anfänger nicht an dieser Vorgehensweise probieren sollten.